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Technische Information

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Materialselektion

In Gummispritzpressen werden zusätzlich zur Aussenisolation der Werkzeuge, Isolationsplatten zwischen der Werkzeugheizplatte und dem Aufspanntisch der Presse benötigt. Diese Isolationsplatten müssen hohen Drücken von 100 – 200 Bar und Temperaturen von 100 bis zu über 300 Grad Celsius standhalten. Diese Belastungen treten zyklisch auf. Daher sind die Anforderung an solche Platten eine sehr gute thermische Isolation und gleichzeitig über einen längeren Zeitraum eine hohe zyklische Beständigkeit gegen Pressdrücke, Temperaturen und Trennmittel.

Wärmeisolationsplatten

Wurde die passende Wärmeisolationsplatte ausgewählt, ist in der weiteren Produktion der qualitative Zustand und der korrekte Umgang mit dieser entscheidend. Hat die Platte doch einen enormen Einfluss auf die Produktqualität, den Arbeitsaufwand zur Abtrennung des Flashes der Teile und den Verschleiss an den Werkzeugkanten. Das wird gerne ausser acht gelassen.

War die Isolationsplatte zulange im Einsatz, wurde die Maschine nicht fachgerecht bedient oder eine nicht den Anforderungen gemässe Platte mit ungeeigneter Polymerverbindung (Matrix) verwendet, ist zu sehen, dass die Platte durch die hohe Temperatur der Heizplatte auf der Isolationsplattenoberfläche verbrennt und in der Plattenmitte ein Untermass aufweist.

Die Dickenreduktion in der Mitte ist meistens eine Auswirkung der unsachgemässen Einrichtung von Werkzeugen. Werden Tools unterschiedlicher Abmessungen nacheinander eingebaut und der Schliessdruck nicht der Werkzeuggrösse angepasst, entsteht typischerweise diese Deformation. Dabei liesse sich das weitgehend verhindern, indem man den Schliessdruck proportional zur Werkzeugfläche reduziert.

Ab ca. 150 °C Einsatztemperatur sollte darauf geachtet werden, dass keine Polyesterharzsysteme mehr zum Einsatz kommen. Bei Hochtemperaturanwendungen können schnell Temperaturunterschiede von 100 °C bis 300 °C zwischen Oberseite (Heizplatte) und Unterseite (Presstisch mit max. 60 °C) entstehen. Hierfür sind hochwertige und temperaturbeständige Polymere mit einer extrem dichten Vernetzung in Kombination von hochfesten Verstärkungsmaterialien, die eine geringe Wärmeleitfähigkeit haben und speziellen Fertigungsprozessen entscheidend. Dann überstehen die Platten solche extremen thermischen Spannungen (Schubspannungen) beschädigungsfrei, auch bei zyklischer Belastung, über einen langen Zeitraum.

Möchten Sie zudem die Standzeiten erhöhen? Hier hat es sich bewährt, gleich eine Platte mit einer höheren Temperaturbeständigkeit auszuwählen.

Beim Einbau ist darauf zu achten, dass die Platten einem Mindestdruck senkrecht zur Plattenoberfläche ausgesetzt sind. Ein Gleiten mit Stip- und Slip-Effekt, das hohe Spannungsspitzen verursachen kann, sollte vermieden werden. Die Dehnung der Isolationsplatten entspricht immer der jeweiligen Metallplatte an der Ober- oder Unterseite.